Schmuck verschenken: Die 4 häufigsten Fehler

Dez 14, 2020 | Allgemein | 12 Kommentare

Weihnachten, Geburtstage, Jahrestage – Schmuck ist immer ein tolles Geschenk. Und nicht nur für Frauen, auch Männer freuen sich über Ringe, Ketten oder auch Ohrringe. Also alle Mann auf zum Schmuck kaufen? Lieber nichts überstürzen! Denn es gibt einige Fettnäpfchen, in die man treten kann. Hier verrate ich Dir die häufigsten Fehler beim Schmuck verschenken und wie Du sie vermeidest. 

Fehler 1: Schmuck verschenken, der nicht passt

So banal es klingt: Der Schmuck sollte der oder dem Beschenkten wirklich passen. Ohne genaue Informationen über die Ringgröße, brauchst Du keinen (unverstellbaren) Ring zu verschenken, denn es wird wahrscheinlich schiefgehen. Auch bei einer Halskette spielt die Länge eine wichtige Rolle. Sie bestimmt, wie hoch oder tief der Anhänger sitzt oder, ob die Kette überhaupt um den Hals passt. Verstellbare Modelle geben hier etwas Spielraum. Armreifen und Fußketten sind auch nicht immer gleich groß. Du musst also tatsächlich etwas recherchieren!

Tipp: Eine bewährte Methode ist hier, sich den Schmuck der oder des zu Beschenkenden selbst ganz unauffällig und spielerisch umzulegen und sich zu merken, wie eng oder locker er sitzt.

Noch komplizierter wird es bei geweiteten Ohrlöchern, denn die Tunnel oder Plugs haben millimetergenaue Größen. Auch Nasenstecker und Nasenringe haben unterschiedliche Stärken und Verschlüsse, bei denen die Träger/innen ganz verschiedene Vorlieben haben. Da hilft kein unauffälliges Probieren an sich selbst, sondern Du musst Dein „Opfer“ ganz diskret aushorchen, ohne dass es Verdacht schöpft.

Unglaublich, aber gar nicht so selten: Bei uns im Laden wollte schon manch eine Frau ihrer Nichte ein paar Ohrringe kaufen und war sich dann doch nicht mehr so sicher, ob das Mädchen überhaupt Ohrlöcher hat. In dem Fall empfehle ich dann immer dringend, eine Kette zu verschenken.

Fehler 2: Schmuck im falschen Stil verschenken

Du denkst, Schmuck ist immer gleich schön? Weit gefehlt! Manch einer ist da sicher unkompliziert und freut sich über alles. Aber es kann auch gewaltig schiefgehen. Denn Schmuck ist eine echte Geschmacksache. Eine scharfe Beobachtung der Vorlieben des/der zu Beschenkenden ist deshalb gefragt.

Das hier sind die ergiebigsten Fragen, die ich bei uns im Laden bei der Auswahl von Geschenken stelle:

  • Trägt sie oder er Gold oder Silber? Ist sie dabei auch mal flexibel oder eher dogmatisch? (Mehr zu diesem Thema in meinem Blogpost)
  • Große oder kleine Ohrringe?
  • Ohrstecker oder lieber Ohrhänger?
  • Darf es glitzern oder sollte der Schmuck lieber matt oder schlicht sein?
  • Gefallen Edelsteine? Wenn ja, welche?
  • Gibt es gewisse Vorlieben? Naturmotive, Gothic, Esoterik oder Minimalismus?

Wenn alle diese Fragen nicht beantwortet werden können, dann empfehle ich meistens ein paar kleine „Nummer-Sicher-Ohrringe“ (siehe ganz unten) oder eine schlichte Halskette, denn damit kann man nicht viel falsch machen. Aber es ist etwas unbefriedigend, so im Trüben zu fischen. Ein Schmuckgeschenk ist viel erfolgreicher, wenn man davor richtig gut spioniert und sich ein paar Gedanken macht.

 

Fehler 3: Allergische Reaktionen  auslösen

Metall kann tatsächlich eine unangenehme allergische Reaktion auf der Haut auslösen. Deshalb lohnt es sich, darauf zu achten, aus welchem Material das Schmuckgeschenk ist. Bringe in Erfahrung, ob eine Nickelallergie vorliegt. Schätzungen zufolge ist jede fünfte Frau zwischen 20 und 40 Jahren davon betroffen. Schmuck, oder zumindest der Teil davon, der direkt auf der Haut liegt, sollte aus Gold oder Sterlingsilber (Sterlingsilber ist eine Legierung aus 92,5 % reinem Silber und 7,5 % anderen Metallen, normalerweise Kupfer. Der Feingehalt beträgt also 925/1000.) sein, denn diese werden auch bei einer normalen Nickelallergie gut vertragen.

Leider ist das Thema damit noch durch. Es gibt Menschen, die vertragen noch nicht mal Sterlingsilber auf der Haut, sondern nur Platin, Chirurgenstahl und Gold. Mir wurde aber bei uns im Laden sogar schon von Kunden berichtet, dass sie einfach überhaupt kein Metall auf der Haut vertragen, sondern sich nur mit Leder, Glas oder Holz schmücken können.

Wenn das Schmuckgeschenk keine allergische Reaktion hervorrufen soll, lohnt sich also wieder etwas Detektivarbeit. Zumindest solltest Du jedoch darauf achten, dass der Schmuck kein Nickel enthält, dann bist Du schon mal auf der sichereren Seite.

Fehler 4: Überhaupt Schmuck verschenken

Manche Menschen wollen nicht mit Schmuck überrascht werden. Solche wie ich, zum Beispiel. Diese Menschen lieben Schmuck, aber sie sind so kritisch, dass sie sich ihren Schmuck lieber selbst aussuchen. Da hilft gegen den Frust unterm Tannenbaum oder beim Geburtstagsfrühstück nur ein Gutschein oder ein gemeinsamer Ausflug in das Lieblings-Schmuckgeschäft. Der Freude über den neuen Schmuck tut es dabei keinen Abbruch, wenn die ausgesuchte Lieblingskette vor den Augen der Ehefrau im Laden verpackt wird und bis zum Hochzeitstag warten muss, bis sie endlich getragen werden darf.

Wenn Du also so einen kritischen Schmuckfan beschenken willst, dann tue ihm oder Ihr den Gefallen und kaufe nichts in Eigenregie – außer einem Gutschein.

Unbezahlbar: Die Freude am Schenken

Jetzt hast Du Dich also schlau gemacht. Du weißt, dass Deine beste Freundin, Frau oder Schwester einen Nickelallergie hat. Und Du weißt, dass ihr Ringfinger so groß ist wie Dein Zeigefinger. Du weißt außerdem, dass sie eigentlich Silber bevorzugt, aber in letzter Zeit überraschenderweise goldene Ohrringe schön fand. Du kennst die Farben, die zu Ihren Augen und ihrem Haar passen. Dann kann ich hier eigentlich nur die Worte der französischen Schriftstellerin Thyde Monnier wiedergeben:

Ein Geschenk ist genauso viel wert wie die Liebe, mit der es ausgesucht worden ist.

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Aussuchen und Verschenken und freue mich über Deine abenteuerlichsten oder schönsten Verschenk-Geschichten in den Kommentaren.

Wer bloggt hier?

Lauren

Lauren

Phantasieschmuck-Tochter

Jobbte schon als Teenie im Familienbetrieb. Doch dann trug sie jahrelang nur wenig Schmuck und ging beruflich ihre eigenen Wege. Jetzt hat sie erkannt, was gut ist,. Sie  kümmert sich bei Phantasie­schmuck um Marketing und Digitales und hat sogar ihr altes Nasenpiercing wieder durch gestochen!

Titelfoto von Andrea Piacquadio von Pexels

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